Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 konnte die AfD im BA 19 zwei Mandate erringen und stellt mit Jörg Schäfer (Fraktionssprecher) und Bernd Beckmann (bereits BA-Mitglied von 1995-2002) eine Fraktion.

Bereits vor der konstituierenden Sitzung machte sich die Anwesenheit der AfD bemerkbar. Als stärkste Fraktion stand den Grünen der BA-Vorsitz zu. Um zu verhindern, dass der BA-Vorsitzende ausschlaggebend von den beiden AfD-Mandatsträgern gewählt wird, entschloss man sich, den bisherigen Vorsitzenden Dr. Ludwig Weidinger (CSU) wiederzuwählen. Dr. Weidinger konnte dann alle Stimmen auf sich vereinen.

Bei den Unterausschüssen wurden Jörg Schäfer in den UA Bau und Planung und Bernd Beckmann in den UA Mobilität berufen. Ein Antrag der SPD, die Mitgliederzahl der Unterausschüsse zu verkleinern um die AfD fernzuhalten wurde mehrheitlich vom Gremium abgelehnt.

Bei der Wahl des „Rechtsextremismusbeauftragten“ ließ Fraktionssprecher Jörg Schäfer in das Protokoll aufnehmen, dass die AfD jede Form von Extremismus schärfstens verurteilt.

Die neu in den BA eingezogene AfD-Fraktion nahm sofort ihre Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils auf. Keine Sitzung verging ohne einen oder zwei Anträge der AfD-Fraktion. Die meisten Anträge von insgesamt zehn dienten zur Verbesserung von Mobilität-/Verkehrsituationen. Große Aufmerksamkeit bekam ein Antrag, in dem auf fehlende behindertengerechte Zugänge zum neu errichteten Ärzte- und Ladenzentrum am Sparkassenhochhaus hingewiesen wurde.

AfD-Anträge werden üblicherweise abgelehnt oder zurückgestellt. Gemäß der schon im Vorfeld beschlossenen Ausgrenzung der AfD durch alle anderen Parteien herrscht quasi Fraktionszwang. Wer von den BA-Mitgliedern nicht „mitschwimmt“ macht sich verdächtig, nur unter vier Augen bekommt man Zuspruch. Aber das ist auch im Bundestag nicht anders. Auch die aus den Stadtteilen berichtenden Werbeblätter schweigen, was allerdings bei der Zugehörigkeit zur „Süddeutschen Verlag Zeitungsdruck GmbH“ nicht verwunderlich ist. Die AfD-Fraktion informiert dagegen selbst Bürger und Organsationen über sie betreffende Anträge.

Ein besonders Stückchen leistet sich die SPD mit ihrem Antrag „Keine finanziellen Vorteile durch Veranstaltungen der AfD und AfD-nahen Organisationen im Bürgersaal Fürstenried“ mit den üblichen Unterstellungen und Diffamierungen. Der Antrag wurde erst vertagt und schließlich zurückgezogen. Es liegt die Vermutung nahe, dass hier auf „höherer“ BA-Ebene eine Entscheidung gefällt wurde um einen „Eklat“ auch zwischen den Fraktionen zu vermeiden.

Die junge AfD-Fraktion ist mit ihrem erfolgreichen Einstieg in die Kommunalpolitik im Münchner Süden zufrieden.

Jörg Schäfer, Fraktionssprecher (UA Bau und Planung), Bernd Beckmann (UA Mobilität)